Kommunikation ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Sich verständigen und auszutauschen, an Gesprächen teilnehmen und die eigenen Wünsche auszudrücken, sind alltägliche zwischenmenschliche Bedürfnisse.
Logopädische Therapien
Logopädische Therapien befassen sich mit neurologischen Erkrankungen, die Störungen in folgenden wichtigen Bereichen aufweisen:
- der Sprache
- des Sprechens
- des Schluckens
- der Stimme
- der Mund- und Gesichtsmuskulatur
Ziel ist es deshalb, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit dieser Aktivitäten in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Dabei soll eine bestmögliche Reintegration in den Alltag und den Beruf erreicht werden. Um dies zu ermöglichen bieten wir im NRZ Rosenhügel Logopädie im Rahmen von Einzel- und Gruppentherapie mit unterschiedlichen Schwerpunkten an.
Die Therapie in der Logopädie wird für folgende neurologisch bedingte Störungsbilder angeboten, welche auch kombiniert auftreten können:
Aphasie
Sprachbeeinträchtigungen, die die Sprachproduktion, das Lesen und das Schreiben sowie das Sprachverständnis betreffen. Ziel der Therapie ist es, durch diverse Maßnahmen die bestmögliche kommunikative Teilhabe wieder zu erlangen, zu verbessern oder auch zu erhalten bzw. den effektiven Einsatz der verbliebenen sprachlichen Ausdrucksmittel zu fördern. Auch unterstützende Kommunikation am PC oder am Tablet sowie z.B. das MODAK-Konzept werden in der Therapie bei Bedarf eingebaut. Im Gruppensetting bieten wir zum einen die Kommunikationsgruppe (nach CIAT) und zum anderen das verbale Training an, um die Inhalte der Einzeltherapie in alltagsnahen Kommunikationssituationen anzuwenden.
Sprechapraxie
Sprechapraxie ist eine Beeinträchtigungen der Planung und Ausführung zielgerichteter Sprechbewegungen. Je nach Schweregrad richtet sich die Therapie danach einzelne Laute, Silben und Wörter wieder artikulieren zu lernen. Eine Sprechapraxie tritt meist in Kombination mit einer Aphasie auf. Konzepte wie z.B. SpAT oder TAKTKIN werden hierbei angewendet.
Dysphagie
Dysphagie ist eine Beeinträchtigungen des Ablaufs des Schluckaktes. Hierbei kann es zu einem Verschlucken an Speichel, Nahrung oder Flüssigkeiten kommen. Diese können je nach Ausprägung in die Luftröhre gelangen (Aspiration), was zu lebensbedrohlichen Folgen führen kann, wie z.B. einer Lungenentzündung. In der Therapie können Methoden wie Restitution (z.B. Muskelkräftigung), Kompensation (z.B. erlernen von Schluckmanövern und Haltungsänderungen) sowie die Adaptation (Kostanpassung) eingesetzt werden um das sichere Schlucken im Alltag zu ermöglichen (z.B. mittels FDT, Manuelle Schlucktherapie). Zusätzlich zur Einzeltherapie bieten wir eine therapeutisch alltagsbezogene Schluckgruppe (TAS) auf den Pflegestationen an, um die Schluckfunktionen im Alltagssetting beurteilen zu können.
Zur bildgebenden Diagnostik wird bei Bedarf eine fiberendoskopische Schluckuntersuchung (FEES) durch die Ärztin bzw. den Arzt im Beisein einer Logopädin durchgeführt.
Dysarthrophonie
Dysarthrophonie ist eine Sprechbeeinträchtigungen, welche sich in den Bereichen Atmung, Stimme, Prosodie und Artikulation zeigen. Hierbei ist die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen beeinträchtigt. Das Wiedererlangen einer verständlichen Aussprache sowie einer tragfähigen Stimme oder auch einer physiologischen Atmung ist hierbei der Therapieinhalt. Folgende Konzepte kommen dabei z.B. zum Einsatz: LSVT Loud, LaxVox.
Fazialisparese
Fazialisparese ist eine meist einseitige Gesichtslähmungen. Das Ziel der Therapie ist das Erlangen eines physiologischen Tonus, die Wiederherstellung der Symmetrie und der Funktion der Gesichtsmuskulatur. Auch um Emotionen und mimisch wieder ausdrücken zu können ist ein aktives Muskeltraining effektiv. Folgende Konzepte werden z.B. integriert: K-Taping, PNF.
Angehörigen-Beratung
Dieses Gesprächsangebot richtet sich an Patientinnen und Patienten, Angehörige und Pflegende, um in der Rehabilitation erprobte Hilfsmittel und Methoden in den Alltag integrieren zu können. Es ist ein persönlicher Rahmen, um Informationen auszutauschen und Fragen zu beantworten.